Unsere Vereinsgeschichte

Schützenbruderschaft Schneiderkrug und Umgebung
Gegründet 1815

Die St.- Johannes-Schützenbruderschaft kann über eine fast 200-jährige  Vereinsgeschichte zurückblicken. Seit 1815 wurde auf dem an der Straße  nach Ahlhorn in der Nähe des langjährigen Vereinslokals ,,Alter  Schneiderkrug“ gelegenen Weinberg in Schneiderkrug Schützenfest  gefeiert.

In dem dortigen buckeligen Gelände bauten die  Schießsportbegeisterten Einwohner von Schneiderkrug und Umgebung einen  Stand, der den früheren Sicherheitsbestimmungen genügte. Er war zwar  durch Erdwälle gesichert. Es fehlten aber gemäß heutigen  Sicherheitsbestimmungen die Blenden. Als Kugelfang diente ein Erdwall  mit einer 1 cm starken Eisenplatte in der Größe der Schießscheibe.  Seitwärts davon saßen die Anzeiger hinter einer dicken Sandbarriere und  zeigten die getroffene Ringzahl mit der Hand in die Schießbahn. Es war  nicht üblich, den Sitz der Schüsse anzugeben, und so konnte der Schütze, ohne eine Korrektur beim Zielen vorzunehmen, weiter drauflosschießen.  Jahre später baute man Zielscheiben ein, die mittels eines starken  Strickes in die Deckung gezogen wurden. Hier ermittelte man die Treffer  und klebte die Einschusslöcher zu, während sie vorher nur mit dem  Bleistift angekreuzt wurden. Für die Gewehrauflage – es wurde nur  stehend aufgelegt geschossen – hatte man einen kräftigen Baumstamm in  die Erde gegraben. Überdachte Schießstände sowie eine Schießhalle waren  in früheren Zeiten ,,böhmische Dörfer“. Stets am ersten Sonntag nach  Pfingsten feierte man damals das Schützenfest. Unklar ist, ob in den  ersten Jahrzehnten ein König gewählt oder ausgeschossen wurde und ob es  wie im benachbarten Hagstedt oder in Arkeburg eine reine Männersache  war.

Schützenbruderschaften existierten bereits seit dem  30-jährigen Krieg. Sie waren gewöhnlich nach den Idealen ,,Glaube,  Sitte, Heimat“ ausgerichtet und hatten einen Geistlichen als Präses.  Vielerorts gab es den Deutschen Schützenbund, der aber nicht kirchlich  orientiert war. Die Schneiderkruger entschlossen sich 1935, der St.  Sebastianus-Bruderschaft beizutreten. Dieser Entschluss war nicht im  Sinne der damaligen Machthaber und wurde 1936 von der Gestapo verboten.

Der Krieg und seine Nachwirkungen hatten das Vereinswesen zwar erschüttert, aber nicht aufgelöst. Man traf sich wieder und beschloss, neu  anzufangen. Wenn man zunächst auch nicht schießen durfte, so wollte man  doch gesellig zusammen sein.

Einen markanten Punkt im  Vereinsleben der Schneiderkruger Bruderschaft bildete das Schützenfest  1967, mit dem gleichzeitig das 40-jährige Bestehen des Tellverbandes  gefeiert wurde. Das Schützenfest erstrahlte wieder in neuem Glanz und  zog Jahr für Jahr mehr Gäste und Zuschauer an. Doch dann trat ein  schwerwiegendes Problem auf: Der immer dichter und schneller werdende  Verkehr auf der B69. Erste Konsequenz: Verkürzung des Festumzugs. 1973  verbot die Polizei Cloppenburg die Benutzung des Festplatzes mit der  Begründung : ,,Der Schützenplatz liegt zu nahe an der Bundesstraße und  birgt deshalb für den Straßenverkehr zu große Gefahrenquellen“. In  relativ kurzer Zeit wurde auf dem zentral gelegenen Platz bei der Schule in Bühren, vornehmlich in beispielhafter Eigenarbeit, ein neues  Vereinsheim mit fünf Kleinkaliber- und fünf Luftgewehrständen errichtet.